Pastoraler Raum
Hagen-Mitte-West
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Neues aus dem pastoralen Raum
- Liebe Schwestern und Brüder
Vikar Mike Hottmann
Liebe Geschwister im Glauben!
In einem Beitrag der Daily-Mail sprachen Ärztinnen und Ärzte über die letzten Worte von Menschen angesichts des nahen Todes.
Dinge wie „Ich liebe dich“ und „Es tut mir leid“ gehörten demnach oft zu den letzten Worten von Patienten, aber auch „Es ist okay“, als ob sie jemanden trösten wollen würden, oder Dinge wie „Ich bin bereit.“ Auch eine Krankenschwester berichtete: „Viele Leute sagen den Namen ihrer Eltern.“ Oder sie sagen „Mama“ oder „Papa“ oder den Namen eines Ex-Mannes, der bereits tot sei. Solche Worte haben Bedeutung und sind für Angehöre oft in lebendiger Erinnerung.
Auch den ersten Christinnen und Christen scheinen die letzten Worte Jesu nicht aus dem Kopf gegangen zu sein – sie waren ihnen kostbar. Sieben Worte sind überliefert – vielleicht waren es mehr, vielleicht auch weniger – darauf kommt es nicht an, sondern auf den großen theologischen und spirituellen Inhalt.
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)
„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23, 43)
„Frau, siehe deinen Sohn – Sohn, siehe deine Mutter.“ (Joh 19,26–27)
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“(Mt 27,46; Mk 15,34)
„Mich dürstet.“ (Joh 19, 28)
„Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)
„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46; Joh 31,6)
In der Kirche Maria Hilfe der Christen auf dem Kuhlerkamp finden Sie diese Worte Jesu als künstlerisch gestaltetes Kreuz. Geschaffen wurde es in den Jahren 1989/90 von unserem heutigen GPGR Vorsitzenden Herr Grawe. Ein Bilderkreuz aus 8 Einzelbildern, mit Öl auf Leinwand gemalt. Es hat die Maße von ca. 160 x 390cm.
Im Vordergrund der Darstellungen stehen die zutiefst menschlichen Empfindungen des in der Kreuzigung gefolterten und gedemütigten Christus. In den Bildern finden wir die wechselseitige Tragik von Hoffnung, gläubiger Zuversicht einerseits und Zweifel, Verzweiflung, Schmerz und Leid andererseits. Jesus Christus wird uns als Leid-tragender Mensch präsentiert. Die Darstellung Christi und der anderen Figuren beschränkt sich hauptsächlich auf die Gesichter. Dabei gehe es dem Künstler besonders um die sich im Gesicht zeigenden Gefühle.
Auf zwei Worte Jesu möchte ich kurz eingehen:
Zum einen bewegt mich das Wort „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Mitten in diesem Drama, aus unerträglichem Schmerz der Seele und des Leibes, betet Jesus. Er spricht Worte aus, die wohl tausende in den Kriegsgebieten auf der Zunge tragen, ja herausschreien. Aber auch Ihr Alltag kennt vermutlich diese Momente des Zweifels am Glauben, an Menschen, an allem – Momente der Verlassenheit. Zu wissen, dass Jesus selber diese Erfahrung des Verlassenseins gemacht hat, dass ihm – Gott – meine Gefühle nicht fremd sind, dass lässt mich persönlich immer wieder zuversichtlich sein. „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“. Seinen Geist (= sein Leben) vertrauensvoll in die Hände, d.h. in die Verantwortung, dieses Gottes zu legen, bedeutet zuversichtlich zu sein, dass dieser Gott rettet. Das feiern wir doch auch an Ostern, dass wir die Zuversicht haben, dass Gott weiterhin da ist, unser Leben verändern, lebendig machen kann und auf ewig lebendig hält. Ich möchte Ihnen Mut machen: auch angesichts von Krankheit, Tod, Ungerechtigkeit, Leid und Fehltritten dürfen wir Hoffnung haben!Ich wünsche Ihnen besinnliche Kartage und ein frohes Osterfest!
Ihr Mike Hottmann, Vikar